Freilandhaltung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Freilandhaltung, die aber an einige Bedingung geknüpft ist. Wichtig für die Tiere ist, sie langsam an diese schöne Variante zu gewöhnen. D.h. sie nicht in der kalten Jahreszeit, sondern im Frühling, wenn die Nachttemperaturen nicht mehr unter 10 Grad gehen, nach draußen umzuquartieren. Ab Ende April / Anfang Mai herrschen in der Regel dafür die besten Voraussetzungen.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen:

Die Sippen- bzw. Gruppenhaltung von Meerschweinchen

Sie entwickeln bei dieser Haltungsform ihre natürlichen Instinkte und verhalten sich auch dementsprechend natürlich und „artgerecht“. Im übrigen nicht nur zur Freude der Tiere, sondern auch seinem Halter, dem Menschen.

Wichtig: Meerschweinchen sind Rudeltiere und sollten grundsätzlich nie alleine gehalten werden!

Die beste und auch natürlichste Variante der Rudel- / Gruppenhaltung ist, mehrere Weibchen und einen, selbstverständlich kastrierten Bock zu halten.

Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang, dass es auch heute leider immer noch vorkommt, dass Meerschweinchen alleine im Winter draußen gehalten werden. Dort sind sie einsam und alleine dem Frost ausgesetzt! Es ist eine Zumutung und Quälerei für die Tiere ! Meerschweinchen leiden leider still vor sich hin. Ein angebliches Argument für diese Haltung: „Meerschweinchen stinken in der Wohnung“. Das Meerschweinchen selber stinkt jedoch nicht. Die Ursache kann ausschließlich an einem zu selten gereinigten Gehege oder falschem Einstreu liegen – und dafür ist der Mensch bzw. Halter verantwortlich, nicht das Tier !

Freilandhaltung im Winter:

Voraussetzung für die Freilandhaltung in der Winterzeit ist eine trockene und frostfreie Unterbringung in geeigneten Hütten oder Häusern, die entsprechend groß und isoliert sein müssen. Eine andere Möglichkeit wäre, Wärmelampen bzw. so genannte „Frostwächter“ zu installieren. Die kleinen Heizungen schalten sich bei entsprechender Einstellung bei Frost von selber ein. Der „Frostwächter“ in unserem Meerschweinchenhaus ist im Winter auf 10° C eingestellt, was unsere Meeries sichtbar genießen. Minusgrade vertragen unsere Hausmeerschweinchen nur dann, wenn sie langsam daran gewöhnt und entsprechend gehalten werden D.h. sie müssen sich an einen frostfreien, trockenen und geschützten Ort zurückziehen können. Partnertiere bzw. Artgenossen zum Kuscheln und Wärmen sind ebenso wichtig.

Futter spielt in diesem Zusammenhang auch eine wichtige Rolle. Ausgewogene Ernährung ist besonders im Winter von großer Bedeutung. Vitamin C-reiche Nahrung steht hier im Vordergrund – ohnehin wichtig für unsere Meerschweinchen mit einem erhöhtem Vitamin C Bedarf. Im Winter außerdem eine wichtige Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten. „Kraftfutter“ (hochwertiges Körnerfutter) spielt nun auch eine größere Rolle, da die darin enthaltenen Kohlenhydrate wichtig für eine gesunde Überwinterung im Freiland sind. (Winterspeck kein Problem bei genügend Bewegung – auch im Freien ! )

Freilandhaltung im Sommer:

Das wichtigste für die Haltung im Freien im Sommer ist der Sonnenschutz! Sonnenschirme sind durchaus als Sonnenschutz geeignet wenn man dabei bedenkt, dass die Sonne wandert ! Folien und Tücher sind ungeeignet, da sich darunter die Hitze stauen kann. Pralle Sonne und Hitze können für ein Meerschweinchen tödlich sein ! Die Hütten / Häuser sollten gut belüftet sein. Ein Schattenplätzchen unter einem Baum ist der ideale Ort für ein Gehege oder auch für einen Auslauf !

Frisches Wasser sollte immer zur Verfügung stehen! Frischfutter spielt gerade im Sommer für unsere Meeries eine wichtige Rolle, da es bei Wärme / Hitze besonders gerne aufgenommen wird. Man sollte aber trotzdem darauf achten, dass die Fütterung mit Frischfutter sich über 3-4 kleinere Mahlzeiten verteilt, damit die Versorgung zwischendurch mit Rohfasern (z.B. Heu) gewährleistet bleibt. Der über 2 Meter lange Meerschweinchendarm wird es danken.

Anmerken sollt man noch, dass Freilandhaltung den Meerschweinchen zwar einen natürlichen und artgerechten Lebensraum bieten kann, aber nicht bedeuten soll oder darf, dass man die Tiere sich selbst überlässt ! Eine tägliche Kontrolle der Tiere muss gewährleistet sein um z.B. Krankheiten sofort zu erkennen !